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Die Geschichte der Taucheruhren

Autorenbild: Constantin Weisz-Service TeamConstantin Weisz-Service Team

Aktualisiert: 19. Aug. 2022



Liebe Freunde mechanischer Uhren,

liebe Kunden!


Ganze zwei Drittel der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Was darunter liegt, das wissen wir auch heute nur zum Bruchteil. Tatsächlich sind die Ozeane der größte Lebensraum unseres Planeten, gleichzeitig sind sie so wenig erforscht wie kaum ein anderes Habitat – es haben mehr Menschen den Mond betreten, als den tiefsten Punkt der Meere besucht! Die Faszination des Tauchens, ob als Hobby oder professionell, ist da absolut nachvollziehbar.





Die 20er: Rolex lanciert die erste wasserdichte Uhr der Welt


Während sich die Entwicklung im Tauchen sehr lange zog, sieht das in der Uhrenbranche bezogen auf’s Tauchen schon anders aus: Die erste, erwiesenermaßen wasserdichte Uhr konnte Rolex im Jahre 1927 präsentieren. Als erster Hersteller schaffte es das Unternehmen, eine Rolex Oyster an Boden, Glas und Krone dauerhaft vor Wassereintritt zu schützen. Die entsprechende Vermarktung gelang durch die britische Stenotypistin Mercedes Gleitze, welche den Versuch unternahm, den 30 km breiten Ärmelkanal zu durchschwimmen. Es blieb beim Versuch, nach 15 Stunden brach Sie das Projekt aufgrund der Wetterlage ab. Dabei ruhten jedoch unzählige Augenpaare auf ihr, begleitet von Journalisten und Sanitätern und ausgestattet mit besagter Uhr erbrachte sie immerhin den Beweis für Rolex’ Können.



Die 30er: Omega's Einführung der ersten Taucheruhr


1931 lancierte Rolex unter der Bezeichnung ‘Perpetual’ die ersten Uhren mit einem automatischen Aufzug. Das Prinzip des Rotors sollte künftig die Uhrenentwicklung verändern, dank dessen musste die verschraubte Krone nur noch selten geöffnet werden. Eine langfristige Wasserdichtigkeit wurde somit gewährleistet und stellte einen weiteren Meilenstein in der Historie der Taucheruhren dar.

Als erste Taucheruhr darf sich die 1932 eingeführte Omega Marine nennen. Sie verfügte schon damals über Saphirglas sowie ein “Stülp-Gehäuse”, dessen Verwendungszweck es war, die Uhr robust und widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse zu machen. Überdies und zum Erstaunen der Entwickler wurde mit ihr eine simulierte Tauchtiefe von 135 Metern erreicht, zu dieser Zeit absolut herausragend!

Die Marke Mido machte 1934 mit der Aquadura-Dichtung auf sich aufmerksam. Das Dichtungssystem, basierend auf Kork, findet heute noch Verwendung.



Die 40er: Der Aufstieg der Seamaster


1948 erobern die ersten Seamaster Modelle von Omega den Markt. Außerordentlich widerstandsfähig und zuverlässig, in erster Linie jedoch klassisch, machen sie sich schnell einen Ruf als Uhr für jede Gelegenheit.

Ein halbes Jahrzehnt später, 1953, gelang dem Schweizer Auguste Piccard in einer Tauchkapsel ein Tauchgang von 3.150 Metern Tiefe. An der Außenwand der Kapsel befestigte Rolex eine Uhr, die nur zu diesem Zweck hergestellt wurde: Eine DeepSea Special, welche den Abstieg unbeschadet überstand. Im Jahr 1960 fast das gleiche Wagnis, dieses Mal ging es für Jacques Piccard in die bis dato größte Tauchtiefe. 10.916 Meter ging es in einer Tauchkapsel (Trieste) hinab. An deren Außenhülle befand sich wieder eine Rolex Deep Sea Special, welche den Tauchgang erneut souverän meisterte. Neben diesem Pilotprojekt lancierte Rolex 1953 eine weitere Taucheruhr und auch seine vielleicht berühmteste Serie: Die Submariner konnte damals als erste Uhr eine Wasserdichte von 100 m garantieren. Die heutigen Modelle bieten eine Wasserdichte bis zu 300m.



Weitere Entwicklungen in der Taucheruhrindustrie in den 60er Jahren


Die stetige Entwicklung trug dazu bei, dass 1964 die ersten Taucheruhren mit einer Wasserdichtigkeit von bis zu 1.000 Metern in Serie produziert wurden. Die Jenny Carribean 1000 geht als erste Uhr die die 1.000 Meter-Marke erreichte somit in die Geschichte der Uhren ein. Kurz darauf folgen Schlag auf Schlag namhafte Hersteller wie Seiko und Breguet im Jahre 1965, Omega lanciert die Seamaster 300 in 1966, IWC folgt mit ihrer Aquatimer in 1967. Zenith und Jaeger-LeCoultre bringen 1968 ihrerseits eine Taucheruhr heraus, während Rolex und Omega ihre Vorreiterpositionen immer weiter ausfeilen und verbessern.

Ebenfalls in den 1960er Jahren entwickelte Rolex mit dem französischen Tauchunternehmen Comex das Heliumventil, welches beim Dekomprimieren ein Herausspringen des Glases verhindert. In diesem Zuge lancierte Rolex die Sea-Dweller Comex Serien, noch heute gelten diese als die Ikonen der Taucheruhren. Diese Modelle wurden nur über drei Jahre produziert und sind heute ebenso selten wie teuer, 1970 wurde die Sea-Dweller dann endgültig zum eigenständigen Modell der Marke Rolex.

Dem 1.000-Meter-Club treten die Platzhirsche der Branche aber erst später bei, mit der Rolex Sea-Dweller (Ref. 16660) gelingt das in 1980. Dafür verfügt das Modell als erste Uhr weltweit über eine Triplock-Krone. Durch die Kombination verschiedener hochwertiger Materialien verschließt sie das Gehäuse so dicht wie eine U-Boot-Luke.

Auch TAG Heuer zieht nach und stellt 1986 die Super Professional 1000 M (Ref. 840.006/349/M) vor.


Ein Sprung in die Gegenwart


Ein kleiner Zeitsprung ins Jahr 2022: Große Tiefen sind, für die Uhren zumindest, längst keine Herausforderung mehr. Und wasserdicht ist heute auch fast jede Luxusuhr, vielleicht nicht bis 1.000 Meter, aber Hand aufs Herz – wie viele unter uns setzen ihre Uhr täglich einer solchen Tiefe aus?


Merkmale, die jede Taucheruhr aufweisen sollte

  • Die einseitig drehbare Tauchlünette Die Lünette zeichnet sich durch die darauf befindliche Tauchzeitskala aus. Zudem ist sie bei null Minuten mit einem Leuchtpunkt versehen, welchen man vor dem Abtauchen nach dem Minutenzeiger ausrichtet. So ist unter Wasser jederzeit ablesbar, wie lange der Tauchgang bereits läuft. Einseitig drehbar ist eine reine Sicherheitsmaßnahme: Bei einem versehentlichen Verstellen der Lünette kann die Tauchzeit so nur verlängert werden, sodass man im Fall der Fälle nur zu früh, niemals zu spät ans Auftauchen erinnert wird.


  • Eine Wasserdichtigkeit von mindestens 20 Bar Dieser Wert entspricht einer Wassersäule von 200 Metern. Die Meter-Angabe bezieht sich allerdings nicht auf die tatsächliche Tauchtiefe, sondern auf den Prüfdruck, welcher nach ISO 2281 angewandt wurde. So kann man mit einer Uhr unterhalb dieses Wertes zwar duschen, gegebenenfalls sogar schwimmen, doch zum Schnorcheln oder Tauchen sollte die Uhr mindestens 20 Bar Prüfdruck aufweisen.


  • Das wasserfeste Armband Ein wasserfestes Armband ist fast schon selbsterklärend. Ein Lederarmband ist nicht für den permanenten Kontakt mit Süß- oder sogar Salzwasser gedacht. Eine professionelle Taucheruhr bietet ein Metall- oder Kautschukarmband, diese sind äußerst strapazierfähig und leicht zu reinigen. Zudem wird sich ein solches Armband nicht verfärben oder porös, gerade beim Freitauchen in Salzwasser sollte darauf geachtet werden.


  • Leuchtmasse Leuchtmasse ist notwendig zum Ablesen der Tauchzeit, Dekompressionsintervallen oder ganz einfach der Uhrzeit - leuchtmittelbeschichtete Zeiger und Indexe sind schlichtweg ein Muss. Man vergesse nicht: Licht ist, je tiefer Sie tauchen, immer weniger vorhanden. Manche Gewässer sind trüber als andere, auch hier ergeben Leuchtmittel Sinn. Da von der Taucheruhr unter Umständen das eigene Leben abhängen kann, sind sowohl Zeiger als auch Indexe immer mit Leuchtmittel beschichtet.


  • Verschraubte Krone Eine verschraubte Krone verhindert das Eindringen von Wasser oder Staub ins Innere der Uhr. Das geschieht durch einen auf der Innenseite des Gehäuses befindlichen Dichtungsring, welcher durch ein Gewinde von der Krone selbst an diese “herangezogen” wird. Auf diese Art wird das Gehäuse vollständig gegen das Eindringen von Wasser geschützt. Dieses Prinzip ist heute in jeder Taucheruhr ungeschriebenes Gesetz.


Was Sie noch über Taucheruhren wissen sollten


Eine große Auswahl an Taucheruhren finden Sie auch in unserem Onlineshop. Unter den verschiedenen Uhrenkategorien sind Taucheruhren mit die beliebtesten Zeitmesser. Nicht selten bieten sie neben faszinierender Funktionalität auch eine beeindruckende Optik.

Auch wenn sie sich Taucheruhren nennen, die verbauten Dichtungen sind Verschleißgegenstände. Je nach Beanspruchung und Uhrenpflege lassen die Dichtelemente im täglichen Gebrauch nach, es empfiehlt sich in jedem Fall eine regelmäßige Überprüfung alle ein bis zwei Jahre. Besonders aggressiv ist Salzwasser – nicht anders als bei Autos auf gestreuten Straßen im Winter, verursacht auch bei Uhren das Salz eine erhöhte Korrosion. Auch vor den Gummidichtungen macht es nicht halt, daher sollte eine Uhr nach dem Gebrauch im Salzwasser unbedingt mit Süßwasser abgespült werden. Ähnlich verhält es sich auch mit Chlor im öffentlichen Schwimmbad oder heimischen Pool – kurz unter fließendes Wasser halten, und die Uhr bereitet noch ein paar Tage länger Freude.



Mit den besten Grüßen, bleiben Sie gesund





Credit: Manuel Lütgens


 
 
 

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